Einführung
Menschen arbeiten heute an Computern, oft
mehrere Stunden täglich. Praktisch jeder hat zudem in seiner
computerfreien Zeit ein einsatzbereites Mobiltelefon, einen Palmtop oder
ein ähnlich mobiles Gerät. Persönliche Daten, die im
Laufe eines Tages anfallen, könnten also mit Hilfe ganz
verschiedener Infrastruktur einer Auswertung zugeführt werden,
sofern solche Wege nutzbar gemacht würden.
Der Benutzer muß dasjenige wählen und nutzen können, was
er gerade zur Verfügung hat. Das können je nach Ort, Tag und
Tageszeit durchaus ganz unterschiedliche Mittel sein: Auf einem PC kann
er seine Daten sowohl direkt mit pdr eingeben oder über
Betriebssystemgrenzen hinweg eine e-mail-Nachricht schicken, vielleicht
unter Benutzung eines Kommandozeilenwerkzeugs wie sendmail oder aus einer
Office-Anwendung heraus. Mit seinem Mobiltelefon kann er ebenso e-mails,
SMS oder Twitter-Nachrichten versenden. Er benutzt aber vielleicht auch
Meßgeräte, die Daten in privaten Speichern sammeln, so
daß er sie später über ein USB-Kabel, per Bluetooth,
Infrarot o.ä. auf einen Computer übertragen kann. Und
möglicherweise liefert bereits eine Software Daten in einem
XML-Format. All diese Wege müssen gleichwertig offenstehen.
Die Ausgangslage besteht in folgenden Annahmen:
- Für Daten im hier relevanten Sinne liegt mindestens ein
brauchbares Medium vor, über das die Daten mit vertretbarem
Aufwand auf einen Computer gelangen können.
- Datenerfassung und -auswertung erfolgen nicht zeitgleich,
insbesondere nicht in Echtzeit. Daten fallen (ggf. viel) häufiger
an, als sie ausgewertet werden müssen.
- Die Datenerfassung muß deshalb schnell, einfach und mobil
sein. Das ist das wesentliche Kriterium für ihre Akzeptanz.
- Bei der Datenauswertung ist der Zeitbedarf hingegen unkritisch,
dort spielen Leistungsumfang und Konfigurierbarkeit die wesentliche
Rolle.
- Als Datenauswertung gilt ein generierter, statischer Bericht ggf.
mit Diagrammen.
- Die Datenbank enthält persönliche Daten. Die Datenbank
sollte sich deshalb beim Benutzer befinden.
Hintergrund: Ursprünglich stand die Erfassung medizinischer
Daten im Vordergrund (Blutzucker, Blutdruck, Temperatur, Puls, Gewicht
sowie auch notwendiger Medikamentierung). Insbesondere bei
insulinpflichtigen Diabetikern fällt pro Tag eine ganze Reihe
solcher Daten an, die zu erfassen und mit Kommentaren zu versehen
für sie (und z.B. auch für Ärzte) interessant ist.
Die Applikationen sind allerdings nicht auf medizinische
Anwendungsfälle spezialisiert und festgelegt. Man könnte sie
auch für technische, Sport-, Wetter-, Umwelt- oder Finanzdaten
verwenden, beispielsweise Strecken und Zeiten beim Joggen oder den
Benzinverbrauch eines Autos, dessen gefahrene Strecken und die
verursachten Kosten erfassen. Wichtig ist lediglich, daß mehr oder
weniger kontinuierlich Daten anfallen, die erfaßt und statistisch
ausgewertet werden sollen.